You are here

Bäcker steigern Umsatz 2021 um drei Prozent

Zahl der Betriebe in Deutschland sinkt erstmals unter 10.000 / Nachwuchs- und Fachkräftemangel bleibt das beherrschende Thema.
Veröffentlicht am 21.06.2022
Bäcker steigern Umsatz 2021 um drei Prozent

Die Zahl der Betriebe im deutschen Bäckerhandwerk ist im Vorjahr erstmals unter die Marke von 10.000 gefallen. Das geht aus den jetzt veröffentlichten Strukturzahlen für 2021 hervor, die der Zentralverband vorgelegt hat.

Demnach gab es Ende des Jahres 9965 Betriebe, 216 weniger als ein Jahr zuvor.

Unter Berücksichtigung von 388 Neugründungen haben damit 604 Betriebe geschlossen. Allerdings fällt dieser Rückgang geringer als in den zurückliegenden zehn Jahren aus (siehe Grafik auf dieser Seite), in denen jeweils mehr als 300 Betriebe unter Berücksichtigung von Ab- und Zugängen vom Markt verschwanden.

Beim Umsatz hat die Branche im Vorjahr nach einem Einbruch von 5,1 Prozent im ersten Corona-Jahr 2020 mit 14,89 Mrd. Euro um drei Prozent zulegen können. "Wir sind erleichtert, dass sich der Umsatz etwas erholt hat. Es zeigt, dass die Verbraucher dem Bäckerhandwerk treu bleiben", kommentiert Michael Wippler, Präsident des Zentralverbands, diese Entwicklung.

Die Anzahl der Beschäftigten im Bäckerhandwerk ging um 5,4 Prozent auf rund 240.800 Mitarbeiter zurück. Die Branche bot im Vorjahr 12.242 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz, darunter 4744 Bäckern und 7350 Bäckereifachverkäufern. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist bundesweit um sieben Prozent auf 2939 gesunken.

"Wir sehen die rückläufigen Lehrlingszahlen mit großer Sorge, denn jeder nicht unterschriebene Ausbildungsvertrag heute bedeutet einen noch größeren Fachkräftemangel morgen", sagt Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands. Dabei gebe es für junge Leute gute Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen.

Am 25./26. Juni richtet der Zentralverband an der Akademie in Weinheim den ersten Ausbildungsgipfel aus: Ausbilder, Azubis, Berufsschulkräfte und andere relevante Experten der Berufsausbildung sollen Strategien und Impulse für die Zukunft der Ausbildung im Bäckerhandwerk erarbeiten.

"Um langfristig erfolgreich bleiben zu können, müssen die politischen Rahmenbedingungen verbessert werden", so Wippler. Die explodierenden Rohstoff- und Energiepreise machten nicht nur den Bäckereibetrieben Sorgen. Auch die Verbraucher seien zunehmend verunsichert. "Die oberste Priorität der Politik sollte es daher sein, die galoppierende Inflation in den Griff zu bekommen, damit unser tägliches Brot nicht zum Luxusgut wird."

Quelle: abzonline.de