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So funktionieren Stellenanzeigen in Social Media

Der Aufbau und die Inhalte von Stellenanzeigen ändern sich durch Social Media und mobiles Internet. Immer mehr wird der Einstiegstext Schlüssel zum Erfolg, nicht das Bild - denn immer mehr Menschen suchen immer öfter auf mobilen Geräten mit kleinen Bildschirmen nach neuen Arbeitsplätzen. Und ihre Aufmerksamkeitsspanne sinkt rapide.
Veröffentlicht am 27.10.2022
So funktionieren Stellenanzeigen in Social Media

Sie legen bereits viel Wert auf ein gutes Bild zu Ihrer Stellenanzeige? Das ist super, aber noch wichtiger ist der Einstiegstext. Denn immer öfter suchen Fach- und Führungskräfte neue Jobs mobil und die dabei verwendeten Geräte haben häufig einen so kleinen Monitor, dass Bilder kaum zur Geltung kommen. Zugleich ist die sowieso schon kurze Aufmerksamkeitsspanne vieler Menschen in der Online-Welt und noch mehr bei deren mobiler Nutzung noch geringer. Wisch, wisch, wisch, so scrollen sie sich durch ihre Newsfeeds bei Facebook, Instagram oder LinkedIn, und genauso schnell ist Ihre Stellenanzeige weggewischt. Laut Daten von Facebook konsumieren Menschen den selben Newsfeed auf Mobilgeräten schneller als auf dem Computer. Ein bestimmter Inhalt wird dort im Durchschnitt 1,7 Sekunden lang angesehen, hingegen 2,4 Sekunden auf dem Computer.

Das sind die Zeitspannen, binnen derer Ihre Stellenanzeige Usern und Userinnen einen Grund geben muss, weiter zu lesen – sonst wird sie weggewischt oder -geklickt. Wenn Sie sich nun fragen, ob Ihr aufwändiges Foto auch im Hochformat auf einem 6,5 Zoll großen Handy-Bildschirm diese Gründe liefert, dann sind Sie schon auf einem guten Weg. Denn, ganz ehrlich: Meistens ist das nicht der Fall. Und erst recht nicht die langweiligen, konventionellen, selbstbeschreibenden Floskeln, die häufig Texte von Stellenanzeigen einleiten – die wirken in der geringen Aufmerksamkeitsspanne auch nicht besser. Deshalb sollten Sie sich Gedanken machen über die folgenden Tipps für den Aufbau guter Stellenanzeigen, die auch im mobil genutzten Social-Media-Umfeld noch funktionieren.

Titel der Stelle Der entscheidende Faktor für die Aufmerksamkeit. Deshalb sollten Sie viel Mühe in dessen Formulierung stecken. Zumal Sie hier ja nur sehr wenig Platz haben. Das Wort „Sachbearbeiter“ nimmt davon schon sehr viel weg. Die Kunst beim Texten des Jobtitels: So knapp wie möglich, dabei klar die Aufgaben und Position vermittelnd und im Idealfall auch noch kreativ. Klingt nach der eierlegenden Wollmilchsau und ist ebenso schwierig zu texten wie diese zu züchten. Deshalb im Zweifelsfall lieber die Kreativität zurückfahren zugunsten der Klarheit – letztlich erwartet niemand von drei oder vier Begriffen in einem Stellentitel besonders viel Witz.

Einstiegstext Hier müssen Sie nun aber Gas geben. Wenn ein jobsuchender Einkäufer oder eine nach Veränderung strebende Laborleiterin im Jobtitel „Einkäufer m/w/d“ oder „Leitung des Labors für Qualitätssicherung m/w/d“ liest, dann wird dies, zusammen mit dem Namen des suchenden Unternehmens, mutmaßlich auf Interesse stoßen. Dann ist der erste Schritt nach dem AIDA-Modell aus der Werbung (Attention, Interest, Desire, Action) geschafft und mit dem Einstiegstext müssen Sie nun die Aufmerksamkeit (Attention) in Interesse verwandeln. Also fragen Sie sich: Was interessiert Kandidaten und Kandidatinnen? Richtig, nicht in erster Linie die Selbstbeschreibung Ihres Unternehmens. Und das schon gar nicht, wenn Sie einigermaßen bekannt sind in der Branche. Die meisten Menschen sind viel mehr daran interessiert, was für Aufgaben und Chancen auf sie zukommen. Welche besonderen Angebote Sie machen. Und womit Sie sich von den anderen Stellenangeboten abheben. Genau das sind die Punkte, die Sie weit vorne in der Stellenanzeige platzieren sollten.

Suchmaschinen Ein knackiger und attraktiver Einstiegstext ist auch sinnvoll, weil immer mehr Suchmaschinen mit Vorschautexten arbeiten – und sich dafür häufig aus dem Einstiegstext bedienen. Deshalb ist es auch sinnvoll, hier die zur jeweiligen Stelle passenden Schlüsselbegriffe unterzubringen. Und dies alles auf möglichst wenig Platz, denn die oft von Algorithmen erzeugten Vorschautexte sind je nach Anbieter nur zwischen gut 100 und maximal 300 Zeichen lang.

Zusatzangebote Wenn Sie im Einstiegstext ein attraktives Angebot machen und damit das Interesse wecken, dann wollen die Jobsuchenden mehr. Wir kommen in den Bereich Desire, das Verlangen nach noch mehr Informationen. Also mehr Details zu den Aufgaben, möglichen Entwicklungsperspektiven, auch zum Unternehmen oder dessen Arbeitskultur – nun ist mehr Platz für all das, was Sie auch kommunizieren möchten. Denn wenn Aufmerksamkeit und Interesse erst einmal gewonnen sind, nehmen sich Kandidatinnen und Kandidaten in der Regel auch die Zeit, sich ausführlicher mit den Inhalten Ihrer Stellenanzeige zu beschäftigen.

Handlungsaufforderung Für den perfekten Aufbau Ihrer Stellenanzeige fehlt dann nur noch ein wesentlicher Inhalt: Der Call-to-Action, die Aufforderung zur Bewerbung. Auch hier lohnt es, sich Gedanken über Alternativen zu Standardfloskeln wie „freuen uns auf Ihre Bewerbung“ oder ähnlichem zu machen. Denn Sie können den Abschluss einer Stellenanzeige auch dafür nutzen, noch weitere inhaltliche Informationen unterzubringen, für die zuvor kein Platz war, oder bereits erwähnte durch Wiederholung zu betonen. „Schreiben Sie uns jetzt, wenn Sie Ihre Karriere beschleunigen wollen“ könnte zum Beispiel den Eindruck vermitteln oder verstärken, dass Sie eine Position zu vergeben haben, die außergewöhnlich gute Karrierechancen bietet.

Letztlich müssen Stellenanzeigen den gleichen Regeln gehören, die auch für andere Kommunikationsformen in der Online-Welt und speziell in Social Media gelten. Das Wichtigste ist die Fokussierung auf die Interessen der Adressaten und Adressatinnen. Wenn Sie Stellenanzeigen für die Wahrnehmung in Newsfeeds optimieren, erleichtert das auch deren Nutzung in der klassischen Online-Welt und letztlich auch im Print-Bereich.